Zuordnung aller entstehenden Kosten erst auf Kostenstellen und dann von den Kostenstellen – so verursachungsgerecht wie möglich – auf Kunden, Produkte oder Projekte als mögliche Kostenträger (Es entsteht eine sehr verursachungsgerechte Kostenträgerrechnung auf Vollkostenbasis).
In unserer langjährigen Praxis haben wir festgestellt, dass viele – auch bereits größere – Unternehmen häufig ein paar Kostenstellen nutzen. Diese Kostenstellenstrukturen sind aber meist weit davon entfernt, ausreichend umfangreich und auf die konkreten Controlling-Bedürfnisse des Unternehmens zugeschnitten zu sein.
Wenn man aber einen Kostenstellenplan hat, der auf das Unternehmen zugeschnitten ist, dann sind im nächsten Schritt A L L E Kosten- und Aufwandsarten so zu buchen, dass immer die verursachende Kostenstelle (= Gemeinkosten) oder der verursachende Kostenträger (= Einzelkosten) bei der Buchung mit angegeben wird. Welche Einteilung von Kostenträgern für ein Unternehmen sinnvoll ist, ergibt sich im Zuge der Bearbeitung von Kapitel 3 – auch abhängig von Aufbau & Struktur des Unternehmens.
Dies gilt z.B. auch für:
- Zuordnung aller Mitarbeiter (ggf. auch anteilig) zu der / den Kostenstellen, für die der Mitarbeiter im Betriebsablauf tätig ist – inkl. aller Nebenkosten
- im Anlagenverzeichnis muss für jedes Anlagegut die Kostenstelle hinterlegt werden, von der das Anlagegut genutzt wird
- wenn alle Anlagegüter richtig hinterlegt sind, wird auch die monatlich darauf zu buchende AfA auf der Kostenstelle landen, zu der das Anlagegut gehört.
Wenn Sie an diesem Punkt angekommen sind, haben Sie das Unternehmen bereits erfolgreich in sinnvolle buchhalterische Scheiben geschnitten. Auf dieser Basis eröffnen sich jetzt viele – vorher gar nicht vorhandene – Möglichkeiten, detaillierte Analysen im Controlling darauf aufzusetzen. Bei Unternehmen mit hoher Variantenvielfalt, breitem Produkt-Mix, Auftragsfertigung mit kleinen Losgrößen oder reinem (Bau-) Projektgeschäft, ist die Einführung einer zum Unternehmen passenden Kostenstellenrechnung eigentlich zwingend erforderlich, wenn Projekte, Kunden und Produkte verursachungsgerecht und mit noch vertretbarem zeitlichem Aufwand vor- und nachkalkuliert werden sollen.
Im nächsten Schritt sind jetzt auf Basis der Controlling-Ziele des Unternehmens die Kostenträger festzulegen (meist Produkte oder Projekte). Wie bereits erwähnt, werden Einzelkosten üblicherweise direkt auf Kostenträger und die Gemeinkosten erst auf Kostenstellen gebucht, um von dort – so verursachungsgerecht wie möglich – dann auf die Kostenträger verteilt zu werden.
Hier macht es sehr viel Sinn und bringt einen sehr hohen Informationsertrag, wenn man sich am Anfang die Zeit nimmt, alle Buchungen – verursachungsgerecht & vollständig – auf die Hinterlegung mit einer Kostenstelle auszurichten (Grundsatz: Keine Buchung mehr ohne Kostenstelle / Kostenträger).
Nur auf diesem Wege finden Sie heraus, womit Geld verdient wird – und womit eben nicht.