Das Thema Unternehmensnachfolge ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen, weil auch in den breiten Medien immer mehr darüber berichtet wird, in welcher Größenordnung Unternehmensnachfolgen im Mittelstand (= KMU) anstehen und leider auch zunehmend mangels Nachfolge scheitern.
Gründe für das Scheitern einer Unternehmensnachfolge
a. Menschlich-familiäre Gründe – z.B.:
- Wer einen Nachfolger in der Familie hätte, diesem aber nicht zutraut, das eigene Lebenswerk erfolgreich fortzuführen, wird nicht nach Lösungen suchen bzw. stets Gründe finden, selber ´am Ruder´ zu bleiben.
- Personen, die altersbedingt eine Nachfolge anstreben sollte – nach dem unternehmerischen Rückzug aber keine neue und ausfüllende Perspektive im Ruhestand sieht, wird kaum loslassen können.
- Wer das Unternehmen bisher in erheblichem Maße durch seine Persönlichkeit geprägt hat, macht es einem Nachfolger besonders schwer, diese Unternehmenskultur zu verändern.
Frage hierzu:
Ist der Verkäufer / Gesellschafter / Unternehmer wirklich schon gedanklich ´fit for sale´?
Hier spielt auch die Qualität der Vorbereitung & Strukturierung des Verkaufsprozesses bei einem Unternehmensverkauf sowie die Zieldefinition inkl. möglicher Alternativen durch den betreuenden M&A-Berater eine entscheidende Rolle.
b. Betriebswirtschaftliche Gründe – z.B.:
- Das Unternehmen ist nicht ausreichend profitabel, um verkauft zu werden.
- Das Unternehmen hat zu hohe Verbindlichkeiten bzw. ist bilanziell überschuldet.
- Es gibt einen deutlichen und langjährigen Investitionsstau (spez. Maschinen, Anlagen & allg. Digitalisierung).
- Ein negativer Trend bei Produktumsätzen, Kundenstruktur & Marktposition ist sichtbar.
- Es gibt eine viel zu große Bindung an zu wenige Kunden bzw. Lieferanten.
- Das persönliche Know-how des Verkäufers und dessen Netzwerk sind zu dominant vorhanden.
- Der Verkäufer hat unrealistische Vorstellungen bzgl. Verkaufspreis – Kaufbereitschaft von Interessenten – Dauer eines Verkaufsprozesses – Aufwand an eigener Zeit – Aufwand an Zeit & Geld bei Interessenten – Aufwand an Zeit und Kosten durch externe Berater.
Frage hierzu:
Ist das Unternehmen / die Gesellschaft wirklich schon ´fit for sale´?
Hier macht es sehr viel Sinn, vorausschauend & wirksam noch eine Steigerung des Unternehmenswertes in Angriff zu nehmen! Denn: Es geht dabei meist um sehr viel Geld – Ihr Geld und Ihr Lebenswerk.
Fazit zum Thema Unternehmensnachfolge
Aus vielen Gründen sind – so eine grobe Schätzung großer M&A-Berater – mehr als 75% aller Unternehmen im Mittelstand, wo eigentlich eine Unternehmensnachfolge ansteht, zunächst nicht verkäuflich. Letztendlich gilt: „Der Köder muss dem Fisch schmecken – nicht dem Angler“. Käufer ´beißen nur an´ bei angemessenen Verkaufskonditionen. Diese müssen so bemessen sein, dass ein kaufmännisch-vernünftig handelnder Käufer damit ausgewogen Chancen & Risiken findet. Wer hier als Verkäufer glaubt, die Bäume wachsen in den Himmel, wird sich oft auf einen langen und ggf. erfolglosen Verkaufsprozess einstellen müssen. Bitte beachten: Ein mangelnder Grad an Digitalisierung wird zunehmend zu Abschlägen bei der Unternehmensbewertung führen.
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